Das Laufband
Was haben Sie mit dem Laufband vor bzw. welches Trainingsziel verfolgen Sie? Wird das Laufband für mehr oder weniger ausgiebige Spaziergänge in den eigenen vier Wänden genutzt, so wird unsere Geräte-Empfehlung an Sie natürlich eine Andere als im Falle des Einsatzes des Laufbandes zu einer intensiven Vorbereitung auf einen Marathon sein. Wichtig ist auch zu wissen, wie häufig das Laufband genutzt wird, denn ein Gerät für den privaten Zweck benötigt andere Grundkomponenten als ein Laufband für einen Verein, Firmen-Fitnessraum, ein Reha-Zentrum oder ein Fitnessstudio. Hier müssen Komponenten und der Motor auf Dauerleistung ausgelegt sein.
Für den bestmöglichen Start in das Training mit Ihrem Laufband stellen wir einen kostenfreien Laufband-Trainingsplan zur Verfügung.
Darauf sollten Sie beim Laufbandtest und Einkauf achten:
Die Motorleistung
Die Geschwindigkeit hängt grundsätzlich einmal von der Leistung des Motors ab. Manche Hersteller bieten Laufbänder an mit einer Geschwindigkeit bis zu 16 km/h bei einer Motorleistung von 1,75 PS an. Natürlich laufen Sie so schnell, aber nicht unter Belastung! Laufbänder bis zu einer Motorleistung von 1,75 PS sind nur zum Walken, oder langsamen Joggen geeignet. Hierzu sind sie jedoch ohne jegliche Einschränkung zu empfehlen. Ein gutes Laufband, das auch zum Joggen geeignet ist, sollte einen Motor mit mindestens 2 PS haben. Die Stärke eines Laufbandes lässt sich einfach testen. Halten Sie sich einfach an den Handläufen fest und versuchen Sie den Gurt bei 2 km/h zu stoppen. Der Laufgurt sollte bei diesem Test nicht zum Stillstand kommen.
Die Lauffläche
Der Laufgurt sollte mindestens 45 cm breit und 130 cm lang sein. Laufflächen mit dieser Länge sind lediglich fürs schnelle Walken geeignet. Für Geschwindigkeiten über 8 km/h ist eine Lauffläche von mindestens 48 x 150 cm nötig. Beachten Sie bezüglich der Länge Ihre Schrittgröße, die mit größerer Geschwindigkeit zunimmt. Bei zu kurzen Laufflächen kann es dann sehr schnell eng werden.
Die Dämpfung
Mit atemberaubenden Bezeichnungen versuchen viele Hersteller eine revolutionäre Dämpfung zu suggerieren. Das Prinzip ist allerdings meist dasselbe, nämlich eine Laufplatte, die auf Gummi-Puffern gelagert ist. Die aus medizinischer Sicht beste Dämpfung ist mit der des Waldbodens vergleichbar. Eine zu harte oder gar keine Dämpfung führt zu einer Stoßbelastung und ist nicht gut für Ihre Gelenke. Eine zu weiche Dämpfung hingegen ist schlecht für die Sehnen und wirkt schnell ermüdend. Auch auf dem Laufband sollte ein guter Laufschuh unbedingt eine Pflicht sein. Eine zusätzliche Dämpfung und mehr Laufkomfort erhalten Sie mit einem dicken Laufgurt. Teilweise gibt es Laufbänder mit einem einstellbaren Dämpfungssystem. Grundsätzlich ist das aber nur empfehlenswert, wenn der Kaufpreis dadurch nicht teurer als geplant wird.
Die Sicherheit
Ein Not-Stopp ist bei einem Laufband eine absolute Pflicht. Die Laufbänder im Heimsport-Bereich haben mehrheitlich eine sogenannte Reißleine. Das ist ein Magnetschalter, den Sie mit einer Kordel an der Kleidung befestigen. Wenn Sie stürzen sollten oder zu weit nach hinten kommen, schaltet der Kontakt automatisch das Laufband ab.
Von großem Vorteil sind seitliche Trittflächen. So hat man die Möglichkeit, vom Laufgurt abzuspringen. Meistens bestehen diese aus einem robusten Kunststoff, der aber in Verbindung mit Schweiß schnell rutschig werden kann. Empfehlenswert sind Trittflächen aus Aluminium mit einem rutschfesten Profil.
Achten Sie auch darauf, dass das Laufband ein GS- oder TÜV-Zeichen hat. Das gewährleistet, dass alle Normen bezüglich der Sicherheit eingehalten wurden. Die gefährlichsten Stellen am Laufband sind immer die Einzugsstellen des Gurtes an den Wellen. Die Abdeckungen sollten so gebaut sein, dass Sie keinen Finger oder nichts Ähnliches dazwischen bekommen können. Der TÜV schreibt einen Luftspalt von max. 2 mm vor. Vermeiden Sie unbedingt Handtücher über die Lehne zu legen. Denn durch die Erschütterung während des Laufens ist das Handtuch plötzlich zwischen dem Laufgurt und der Welle eingeklemmt. Ein defekter Gurt kann die Folge sein.
Die Steigung
Die meisten Laufbänder besitzen eine Neigungswinkelverstellung. Bei billigen Versionen haben Sie hinten einen Klapp-Mechanismus, den man per Hand verstellen kann. Bedeutend komfortabler ist eine elektrische Neigungswinkelverstellung. Eine Steigung von 0-10% sollte schon mindestens einstellbar sein. Bei pulsgesteuerten Programmen wird Ihre Herzfrequenz entweder über die Geschwindigkeit oder die Steigung geregelt. Da nahezu alle Stellmotoren bis zu 225 kg belastbar sind, muss hier auf die Maximalbelastung kein großes Augenmerk gerichtet werden.
Die Bedienung
Achten Sie darauf, dass das Cockpit relativ aufgeräumt ist. Bei einer großen Geschwindigkeit müssen Sie jederzeit die wichtigsten Funktionen sofort erkennen können. Große Tasten mit den wichtigsten Funktionen sind hierbei auch besonders vorteilhaft. Richten Sie ein besonderes Augenmerk auf die Stopp-Taste. Sie muss jederzeit sofort erreichbar sein. Hier gilt: Weniger ist mehr!
In der Praxis hat sich eine direkte Geschwindigkeitsvorwahl über Tasten bewährt. Hier können Sie über ein Tastenfeld Ihre Wunschgeschwindigkeit direkt mit einem Tastendruck einstellen. Im anderen Fall müssen Sie den Finger so lange auf der „+"-Taste halten, bis Sie Ihre Geschwindigkeit erreicht haben.
Programme
Weniger ist oft mehr. 6 Profile sind absolut ausreichend. Von großem Vorteil ist die Möglichkeit, selber Programme abspeichern zu können. So können Sie Ihr eigenes Profil selber abspeichern und individuell auf Sie abstimmen. Wichtig ist ein pulsgesteuertes Programm, weil es die wirkungsvollste Trainingsmethode ist. Idealerweise sollte wahlweise die Steigung oder die Geschwindigkeit gesteuert werden. Im pulsgesteuerten Programm steuert Ihr Herz die Geschwindigkeit bzw. Steigung bei Ihrem Laufband und hält Sie so immer in Ihrem optimalen Trainingsbereich.
Die Pulsmessung
Ein Training ohne Überprüfung der Herzfrequenz macht keinen Sinn und kann sogar zu gesundheitlichen Schäden führen. Von einem Ohrclip oder einer Handpulsmessung ist besonders beim Laufband abzuraten. Beim Joggen sollen Sie Ihre Hände ganz natürlich frei bewegen können. Verwenden Sie besser eine telemetrische Herzfrequenzmessung mit einem Brustgurt. Die Empfänger sind meist schon im Cockpit integriert.
Klappbare Laufbänder
Viele Laufbänder lassen sich zum besseren Verstauen hochklappen. In Wohnungen mit wenig Platz ist das eine Eigenschaft, die Sie lieben werden! Achten Sie darauf, dass das Laufband beim Abklappen sich selber bremst. Sollten Sie ausreichend Platz in Ihrer Wohnung haben, empfiehlt es sich ein Laufband mit einem kompletten festen Rahmen auszuwählen. Diese Laufbänder stehen bedeutend stabiler, denn ein Klappmechanismus ist wieder eine mechanische Verbindung, die schon mal etwas klappern und wackeln kann, wenn Sie mit 12 km/h Ihrem nächsten Weltrekord entgegenlaufen.